Meghívó a Humboldt Kolleg Budapest rendezvényére

Meghívó a Humboldt Kolleg Budapest rendezvényére
11/30 - 12/02

2018. november 30. - 2018. december 02.

11/30 - 12/02

2018. november 30. - 2018. december 02.


Grenzen, alte und neue – „die Grenze ist Vorläufigkeit, Einsamkeit, und das Wissen selbst“ (Undolf, 1930). Bei der Schöpfung setzte Gott sogleich auch Grenzen, Gebote und Verbote für die Menschheit: „Gebot fordert Verbot, Grenze fordert Überschreitung … an einer Grenze wird re-flektiert, entsteht Bewusstsein der Begrenzung und Verlockung der Überschreitung“ (Gaier 2017)

Unser privates, öffentliches und berufliches Leben läuft innerhalb gewisser Grenzen: räumlich zeitlich, aber auch mental. Im geographischen Sinne des Wortes wird jedes Grundstück und jedes Land durch seine Grenzen charakterisiert. Etwa Privateigentum am Grund und Boden wird durch seine Grenzen von der Landschaft abgetrennt und einem Individuum zugeordnet. Die politische Herrschaft, der Machtbereich der Regierung wird territorial ebenfalls durch die Grenzen des jeweiligen Landes umrissen. Die Nation entsteht und lebt typischerweise innerhalb von natürlichen, geographischen oder politischen Grenzen. Die Grenzen trennen – aber auch verbinden – gesellschaftliche Formationen, Menschen und Kulturen. Das Wort Grenze hat auch zeitliche Dimension. Die verschiedenen Epochen der europäischen Geschichte und der Weltgeschichte werden durch zeitliche Grenzen separiert, um ihre wesentlichen Charakteristika besser zum Vorschein zu bringen. Politische Herrschaftssysteme haben auch zeitliche Grenzen.

Das Wort Grenze kann aber auch im übertragenen Sinne aufgefasst werden: Die Grenzen des Wissens, die Grenzen der technischen Möglichkeiten, die Grenzen der Forschung, die Grenzen der Erkennbarkeit der Welt – oder die Grenzen der Solidarität, Toleranz, Nächstenliebe.

Der Humboldt-Verein Ungarn hat Wissenschaftler aus Deutschland und aus anderen Ländern Europas (bzw. der ganzen Welt) eingeladen, um jeweils in ihren Fachgebieten – in einer konsequent interdisziplinären bzw. multidisziplinären Arbeit – grenzübergreifend zu denken, die Grenzen des Wissens zu erweitern.

Die Organisatoren setzten sich zum Ziel, Humboldtianer und Nachwuchswissenschaftler aus Mittel- bzw. Osteuropa mit signifikanten deutschen wissenschaftlichen ‚Schulen‘ in Berührung zu bringen und dadurch zu vernetzen. Weiterhin ging es darum, die regionalen Kontakte innerhalb der Humboldt-Netzwerk wieder zu beleben, die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme und zur Kontaktpflege in gewissen Fachgebieten durch die internationale Tagung zu fördern.

Professor Dr. Éva Jakab
Präsident, Humboldt-Verein Ungarn

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